Montesquieu: Politische Systeme

Montesquieu: Politische Systeme

Im „Geist der Gesetze“ unterscheidet Montesquieu die Staatsformen nicht nur nach der Größe der zugrunde liegenden Gesellschaft, sondern auch nach der jeweils dominanten Einstellung, Emotion und sozialen Organisation. Dies führt zu einer anderen Einteilung als der klassischen von Aristoteles. Für Aristoteles war die Demokratie die Verfallsform der Politie, die Tyrannis die Verfallsform der Monarchie und die Oligarchie die Verfallsform der Aristokratie. Für Montesquieu ist die Triebkraft der Republik, sei sie demokratisch oder aristokratisch verfaßt, die Tugend, die Anerkennung der Gesetze, der Patrotismus und die Gleichheit vor dem Gesetz. Die Menschen fühlen sich als gleichberechtigte Bürger einer Gemeinschaft. In der Monarchie gilt das Prinzip der Ehre, des Ansehens, des Prestiges. Sie setzt auf Auszeichnungen, Rangstufen, Ehrgeiz. Hier sorgen moralisch mindere Qualitäten für den Zusammenhalt und die Stabilität des Systems. Die Despotie schließlich beruht auf Furcht und Willkür. Die Untertanen sind in ihrer Knechtschaft gleich, in ihrer Ohnmacht und Angst. Die Despotie ist der Inbegriff des politischen Übels.